Abruf einfordern


Abruf einfordern


Ab einem Alter von ca. 5 Monaten beginnen Hunde typischerweise, bereits gelernte Kommandos infrage zu stellen. Das machen sie einerseits, weil sich ihr Aktionsradius vergrößert und sie die Umwelt genauer inspizieren möchten. Andererseits ist jetzt aber auch die Zeit, in der sie ihren Platz im Sozialverband suchen – und dafür ist es notwendig, Führungsansprüche seines Gegenübers infrage zu stellen.


Wir üben hier das Einfordern von Gehorsam am Beispiel des Abrufs.



1.     Warte auf eine Gelegenheit, bei der dein Hund sehr interessiert an einer Stelle schnüffelt. Versuche, ihn aus dieser Situation abzurufen.

2.     Kommt dein Hund, wird er sofort ausgiebig belohnt!

3.     Kommt dein Hund nicht, gehst du nach dem ersten Kommando in Ruhe auf deinen Hund zu und unterbrichst dann das Schnüffeln mit einem

        Schreckreiz.


Wähle einen angemessenen Schreckreiz - er soll das Schnüffeln sicher unterbrechen, den Hund aber nicht ängstigen! (Beispiele für Schreckreize: Scharfes Wort z.B. „Lass das!“ oder auch einfach nur „Ey!“, schneller Schritt auf den Hund zu – ggf. dabei etwas fester auftreten, schnelle Bewegung mit der ausgestreckten Hand auf den Hund zu, Hund antippen, Hund anstupsen und dabei wegschubsen, Rappelflasche in Richtung Hund schleudern…). Du kannst auch Reize miteinander verknüpfen, z.B. einen schnellen Schritt auf den Hund zu machen und gleichzeitig „Ey!“ sagen.


4.     Sobald dein Hund das Schnüffeln unterbricht, ist dein erstes Ziel erreicht! Jetzt wiederholst du sofort in einem freundlichen, aber ernsten

        Tonfall dein ursprüngliches Kommando (z.B. „Hier“) und hilfst deinem Hund mit deiner Körpersprache, dieses Kommando auszuführen.

        Bewege dich z.B. ein bisschen rückwärts vom Hund weg und drehe deinen Körper ein bisschen von ihm ab.

5.     Kommt dein Hund jetzt, belohnst du ihn ausgiebig.

6.     Wendet dein Hund sich wieder seiner ursprünglichen Beschäftigung zu, wiederholst du die gesamte Übung.

7.     Es kann auch sein, dass dein Hund seinerseits einen anderen Vorschlag macht, dich z.B. zu einem Nachlaufspiel einlädt.

8.     Auf diese Aufforderung gehst du nicht ein! Wende dich demonstrativ vom Hund ab, beobachte aber, was er macht. Wird er auch nur ein

        bisschen unsicher und verändert seine Körperhaltung, kannst du dein Abrufsignal wiederholen.

9.     Kommt dein Hund nun, belohnst du ihn.

10.   Beginnt dein Hund trotzdem z.B. ein Fangen-Spiel, ignorierst du ihn und wartest auf eine neue Gelegenheit, ihn zu rufen. Dazu muss er erst

        das Spiel unterbrochen haben!


Fehlerquellen: Dein Hund fordert immer weiter, anstatt zu kommen: gelingt es dir wirklich, seine Aufforderungen zu ignorieren?

Dein Hund ist so beeindruckt, dass er nun vor dir ausweicht: Dein Unterbrecher-Reiz war zu stark – das sollte nie passieren! Wende dich mehr ab, mach dich kleiner und locke den Hund mit freundlicher und beschwichtigender Stimme zu dir. Vergiss das Loben nicht!


Lernziel: Dein Hund lernt, dass Kommandos verbindliche Ansagen sind und er keinen Erfolg hat, wenn er sie ignoriert.


Schade, noch kein Video 🙄


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