Apportieren ist eine sehr komplexe Aufgabe, die aus vielen aneinandergereihten Einzelaufgaben besteht. Solche Handlungsketten werden am besten rückwärts aufgebaut. Dadurch strebt der Hund immer die Endhandlung an. Damit dein Hund sich nicht verselbständigen und damit Fehler üben kann, hast du am besten eine einfache Leine am Hund. Der Spaß beim Apportieren geht nicht verloren, wenn du ins Training immer wieder spontan reines Spiel einbaust.

1.     Bewege das Apportel / Spielzeug mit kleinen ruckartigen Bewegungen, um im Hund einen Beutetrieb auszulösen.

2.     Wenn der Hund die Beute packt, spiele ein kurzes, sanftes Zerrspiel mit ihm (pass gerade vor und im Zahnwechsel auf, dass du die Zähne

        deines Hundes nicht zu sehr beanspruchst!)

3.     Nimm die Leine auf, lasse das Spielzeug los und lasse deinen Hund das Spielzeug ein paar Schritte weit tragen.

4.     Lobe deinen Hund dafür, dass er das Spielzeug trägt! Gehe ein paar Schritte mit ihm und streichele ihn gelegentlich mit lobenden Worten.

        Dabei kannst du gelegentlich ein bisschen am Spielzeug zupfen und damit die Beute wieder „leben“ lassen.

5.     Werde ruhiger im Spiel, leite deinen Hund mit dem Spielzeug frontal vor dich und stelle dann das Spiel ein, indem du das Spielzeug nur noch

        sanft mit zwei Fingern hältst. Wenn dein Welpe das Sitz-Kommando schon beherrscht, kannst du ihn zum Sitzen motivieren.

6.     Dein Hund wird das Spielzeug im Tausch gegen ein Leckerchen wahrscheinlich nach kurzer Zeit hergeben. Im Moment, in dem er das

        Spielzeug abgibt, kommt dein Kommando „Aus“.

7.     Du belohnst den Hund natürlich sofort mit dem Leckerchen.

8.     Nach einigen Wiederholungen sollte dein Hund das Spielzeug auf das Kommando „Aus“ hin abgeben. Ab diesem Moment kannst du ihn statt

        mit dem Leckerchen auch mit einem erneuten Spiel mit dem Spielzeug belohnen.

9.     Als nächstes kommt das Aufnehmen des Spielzeugs vom Boden. Dazu bewegst du das Spielzeug ein bisschen und lässt es dann kurz vor dir

        fallen. Direkt danach bekommt dein Hund das Signal zum Aufnehmen, z.B. „Bring“.

10.   Wiederhole die Schritte 2-8.

11.   Mit der Zeit kannst du das Spielzeug immer weiter werfen und schließt die vorherigen Trainingsschritte bis zur Endhandlung „Vorsitzen und

       Abgeben des Spielzeugs“ an. Vergiss nicht die anschließende Belohnung.



Damit das Apportier-Spiel interessant bleibt, wechsle die Übungseinheiten mit reinem Spiel ab. Im Spiel muss dein Hund nicht warten oder das Spielzeug abgeben. Spiel lebt von der Abwechslung: du kannst Zerrspiele mit Jagdspielen um die Beute abwechseln, wobei du mal den Hund jagst und ihm mal wegläufst. Außerdem kannst du natürlich die Beute auch mal schneller hin und her bewegen, so dass es deinem Hund schwerer fällt, sie zu greifen oder sie einfach ein Stück weit werfen, so dass dein Hund ihr nachlaufen kann.

Fehlerquellen: Dein Hund nimmt das Spielzeug nicht an: Vielleicht ist er gerade in der Zahnung und Zerrspiele tun im weh. Warte dann ein paar Wochen ab. Manchmal hilft es auch, einen Gegenstand zu nehmen, den der Hund gerne trägt (besonderes, weiches Spielzeug, besonderes Material…) Dein Hund versucht, mit dem Spielzeug weg zu laufen: bleib geduldig und mache deinem Hund seine Beute niemals streitig. Lobe ihn viel, solange er das Spielzeug trägt, streichele ihn dabei und lass die Beute immer wieder „leben“. So lernt dein Hund, dass das Spiel mit dir besonders viel Spaß macht. Dein Hund gibt die Beute nicht mehr ab: Mache ihm die Beute nicht streitig! Bleib geduldig und verhindere durch die Leine, dass dein Hund den Gegenstand ablegen und sichern oder damit weglaufen kann. Wenn dein Hund merkt, dass er keine Erfolge hat, wird er das Spielzeug fallen lassen. Im Idealfall hast du dann schon 2 Finger am Spielzeug, so dass es nicht auf den Boden fällt. Beginne dann sofort wieder mit einem spannenden Spiel.

Für Streber: Baue kleine Sequenzen von Impulskontrolle ein, indem du sehr kurze Ruhe-Momente zwischen den Spieleinheiten einbaust. 

Schade, kein Video 🙄