Stubenreinheit ist nicht angeboren, aber das Bedürfnis des Hundes, sein Lager sauber zu halten schon. Das heißt, wenn der Welpe die Grenzen seines Lagers (Wohnung/Haus) kennt und die Möglichkeit hat, es bei Bedarf zu verlassen, wird er fast von alleine stubenrein.
Führen oder tragen Sie den Welpen nach dem
• Schlafen
• Fressen
• Spielen, Autofahrten
• bevor Sie ihn alleine lassen
• bevor Sie schlafen gehen etc.
nach draußen an den Ort, an dem er sich lösen soll, möglichst auf eine Wiese. Der Untergrund sollte weich sein. Bleiben Sie bei ihm und loben Sie ihn mit freundlicher Stimme, nachdem er sein "Geschäft" erledigt hat.
Beobachten Sie Ihren Welpen!
• Ist er unruhig?
• Dreht er sich im Kreis?
• Steht er vor der Tür?
• Schaut er öfter zur Ausgangstür?
• Fiept er?
Dies alles können seine Versuche sein, Ihnen mitzuteilen, dass er mal "muss". Führen oder tragen Sie ihn nach draußen.
Unterlassen Sie Strafen jeder Art.
Nackenschütteln, mit der Nase in den Urin oder Kot stupsen oder ähnliche drastische und obendrein falsche Sanktionen sind absolut unsinnig und werden vom Welpen nicht verstanden! Dadurch lernt der Welpe nicht, stubenrein zu werden, sondern nur, die Angst vor Ihnen. Strafen Sie den Hund auch dann nicht, wenn Sie ihn auf "frischer Tat" ertappen. Er könnte die Strafe mit Ihnen statt mit dem eigentlichen Ereignis verknüpfen. Dann wird er sich nur noch heimlich, nicht mehr in Ihrer Anwesenheit lösen. Ignorieren Sie "kleine und große Missgeschicke", die in Ihrer Abwesenheit passiert sind und beseitigen Sie sie kommentarlos mit einem Papiertuch, das Sie an die gewünschte Lösestelle bringen. Zeigen sie diese Stelle Ihrem Hund. Nie Essigreiniger zum Putzen betroffener Stellen verwenden, der Essiggeruch regt den Hund zum Urinieren an. Benutzen Sie stattdessen handelsüblichen Haushaltsreiniger. Ein kurzes ruhiges "Nein" reicht, um die unerwünschte Handlung in dem Moment zu unterbrechen, in dem der Welpe sich gerade im Wohnungsbereich lösen will. Heben Sie ihn hoch und bringen Sie ihn an einen geeigneten Ort, an dem er in Ruhe sein "Geschäft" machen kann.
Hundebücher empfehlen manchmal den Einsatz von Zeitungspapier, auf das der Hund im Haus lösen soll. Dann soll er wieder Schritt für Schritt davon entwöhnt werden, indem die Zeitung immer kleiner gefaltet wird und schließlich ganz verschwindet. Warum so umständlich, wenn es auch einfach geht? Gewöhnen Sie Ihrem Hund er gar nichts an, was er später nicht mehr machen soll! Außerdem besteht die Gefahr einer Fehlverknüpfung indem der Hund lernt, sich im Wohnungsbereich auf Zeitungspapier zu lösen, nicht aber auf anderen Untergründen wie zum Beispiel einer Wiese und vor allem draußen, wo er sich ja eigentlich lösen sollte.
Das so genannte "Trotzpinkeln" gibt es nicht. Wenn Ihr Hund in den Wohnbereich uriniert oder kotet, obwohl Sie ihn nur ganz kurz alleine gelassen haben, ist es Stress die Stoffwechselfunktionen verursachen, welche ein Entleeren der Blase auslösen. Denken Sie mal an Ihre Führerscheinprüfung o.ä. zurück. Sie mussten wahrscheinlich auch die Toilette benutzen. Alle Emotionen wie Angst, Stress, Freude etc. lösen Blasendruck aus. Gerade der junge Hund kann dies noch nicht kontrollieren und dies hat nichts mit mangelnder Stubenreinheit zu tun. Ein Welpe braucht Zeit, um zu verstehen, was von ihm verlangt wird. Außerdem muss er seinen Schließmuskel erst trainieren, bevor er ihn kontrollieren kann.
In der Regel dauert die Erziehung zur Stubenreinheit Tage bis Wochen, das ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Tage und Nächte mit Wachsamkeit, Geduld und Lob zahlen sich aus.
Wichtige Grundregel: Richtige Verhaltensweisen werden durch Belohnung verstärkt! Loben Sie Ihren kleinen Hund also, wenn er "es" an der richtigen Stelle gemacht hat.
Autor: Monika Saus